Lärm im Homeoffice – besondere Problemlösungen im Covid-Lockdown

Wo Menschen Wand an Wand wohnen, läuft nicht immer alles 100 % reibungsfrei – Reklamationen wegen Lärms gibt es in unseren Liegenschaften dementsprechend immer mal wieder.

Doch aufgrund der Pandemie veränderte sich diese Situation in den vergangenen anderthalb Jahren rapide – besonders während des Lockdowns zeichnete sich eine deutliche Steigerung der Beschwerden ab.

Woran das lag, liegt auf der Hand: Die Mietparteien verbrachten gezwungenermaßen sehr viel Zeit Zuhause und mussten ihre Arbeitsumgebung sowie den privaten Alltag komplett auf den Kopf stellen. Nach monatelangem Lockdown lagen bei vielen Mietern die Nerven blank und die Ohren automatisch permanent an den Wohnungswänden, wenn es zu Geräuschen aus den Nachbarswohnungen kam. Dadurch reagierten sie nicht nur logischerweise sensibler, es kam auch zu Situationen, wie es sie vorher noch nicht gab.

So wurden selbst alltägliche Geräusche wie ganz normaler Trittschall oder die unvermeidliche Benutzung von Toilettenspülungen zum Problem für einige der Mieter. Und während die einen beispielsweise Zuhause im Homeoffice gerade Video-Meetings am Küchentisch führten, spielten Kinder anderer Mietparteien lautstark oder unterhielten sich Nachbarn im Treppenhaus miteinander.

In einem Fall mussten wir etwas intensiver einschreiten. So beklagte sich einer unserer Mieter über ganztägiges Kindergeschrei aus der Nachbarswohnung – für uns eine schwierig zu beurteilende Situation, da wir beide Parteien vertreten müssen.

Eine Lösung zu finden war dementsprechend gar nicht so einfach. Zunächst suchten wir das persönliche Gespräch mit den beiden Parteien. Im Anschluss verfassten wir ein Schreiben an alle Mieter der Liegenschaft, um auf eine besondere Rücksichtnahme in Bezug auf die angespannte Covid-Situation hinzuweisen.

Die Situation konnte schlussendlich für alle Beteiligten beruhigt werden.

Und was bringt die Zukunft?

Selbstverständlich hoffen wir, dass die nächste Pandemie nicht bereits vor der Haustür unserer Mieter steht. Doch selbst wenn es eines Tages wieder zu einer ähnlichen Lage kommen sollte: Wir haben definitiv in einer für uns völlig neuen Situation etwas dazugelernt und sind deutlich besser auf Problemlösungen für diesen Fall vorbereitet.