Corona-Improvisation à la Confimo

Manchmal kann es eine ganze Weile dauern, bis man als Immobilienverwalter seine eigenen, verborgenen Talente entdeckt.

In unserem Fall brauchte es 18 Jahre, bis eine Pandemie sowie das damit verbundene Chaos unsere Flexibilität auf ein völlig neues Level hob. Als „dank“ des ersten Lockdowns die üblichen persönlichen Treffen und Zusammenkünfte mit unseren Eigentümern nicht auf die Weise stattfinden konnten, wie wir gewohnt waren, mussten wir uns eine Frage schmerzlich stellen:

„Wie funktionieren eigentlich Stockwerkeigentum-Versammlungen in Zeiten der Corona-Pandemie?“

Unsere Lösung? Wir stellten uns spontan erst einmal viele weitere Fragen.

Was macht man da nur? Sich den Kopf zerbrechen? Ihn in den sprichwörtlichen Sand stecken? Oder versuchen, neue Wege zu finden, zu experimentieren?

Zuerst einmal verschafften wir uns einen Überblick über die Situation. Die Altersstruktur unserer Stockwerkeigentümer ist durchmischt, mancher ist digital hoch versiert, manch einer hat nicht einmal eine E-Mail-Adresse. Das macht Zoom-Konferenzen oder Meetings in Microsoft Teams nahezu undenkbar. Also blieb zunächst nur eines übrig – statt „Face to Face“ regelten wir alles Anstehende per „Brief to Eigentümer“. Doch der schriftliche Verkehr ist keine Lösung von Dauer. Deshalb kam es uns gelegen, dass im Vorbau unseres Gebäudes ein geräumiger Raum zur Verfügung stand. Und es kam uns noch mehr gelegen, dass der letzte Bundesratsbeschluss von Ende April es uns wieder ermöglicht, einander im echten Leben zu begegnen. Mit aktuell bis zu 15 Personen können wir den Stockwerkeigentümern unter vier Meter hohen, opulenten Decken auf einhundert Quadratmetern Fläche nun wieder in die Augen und gemeinsam nach vorne blicken. Alles selbstverständlich komplett Corona-konform. Doch einige Fragen bleiben:

Nach welchem (Bundesrats-) Beschluss ist schlussendlich Schluss?

Was passiert als Nächstes?

Und fallen wir in den alten Trott zurück, sobald es wieder erlaubt ist?

Haben wir für die nächste Krise gelernt?

Wir bleiben gespannt – und berichten gerne.